Gutachten der Immobilienweisen: Drastischer Einbruch bei Neubauten

Der Rat der Immobilienweisen warnt, dass der Haus- und Wohnungsneubau weiter nachlassen werde – den Experten zufolge sind die KfW-Förderkredite die geeignetste Lösungsmöglichkeit.

Trotz aller Bemühungen hat der Zentrale Immobilien Ausschusses (ZIA) große Zweifel daran geäußert, ob die Bundesregierung ihre Wohnungsbauziele in Zukunft erreichen kann.

Ein „dramatischer Einbruch“ bei Wohn-Fertigstellungen sei absehbar. „Die Krise ist tiefer, als die Baufertigstellungs- und Baugenehmigungszahlen bislang zeigen“, heißt es im Frühjahrsgutachten

Der Wohnungsbau basiert noch immer auf bestehenden Projekten, die vor der deutlichen Zinserhöhungen initiiert wurden.

Angesichts der eingebrochenen Genehmigungszahlen und unter Berücksichtigung der Bauzeiten dürften die Fertigstellungen voraussichtlich bis auf 150.000 pro Jahr sinken. Die von der Bundesregierung angestrebte Marke von 400.000 rückt damit in weite Ferne. 2023 wurde die Marke Schätzungen zufolge mit etwa 270.000 erneut deutlich verfehlt. „Mit den aktuellen Niveaus von Zinsen, Baulandpreisen, Baukosten und Mieten rechnet sich der Neubau von Wohnungen nicht“, warnen die Experten.

„Die Analyse der Experten ist nicht nur ein Wake-up-Call, sondern in einigen Punkten ein regelrechter Sirenen-Alarm“, sagte ZIA-Präsident Andreas Mattner.

Hauptgrund für die Entwicklung sind die gestiegenen Zinsen ab Frühjahr 2022.

Laut ZIA wird die „schwarze Null“ für den Wohnungsneubau erst dann erreicht, wenn die durchschnittliche Miete pro Quadratmeter bei  21 Euro liegt.

„Das ist nicht möglich“, sagte ZIA-Vorsitzender Mattner. „Das bedeutet, dass jeder, der baut, bankrott geht.“ Um die schlimme Situation zu ändern, schlägt der ZIA der staatlichen Förderbank KfW ein Programm zur Senkung der Marktzinsen auf 2 % vor.

Vorübergehende Befreiungen von der Grunderwerbsteuer und lokalen Steuern auf den Hausbau könnten das Problem weiter verringern, sind jedoch unrealistisch.

Hoffnungen werden daher auch auf die von Bundesregierung und Bundestag gewünschten steuerlichen Anreize gesetzt. Die degressive AfA ist unverzichtbar. Sie darf im Wachstumschancengesetz nicht mit anderen sachfremden Fragen verknüpft werden.

Die Lage ist zu ernst für politische Spielchen.“ Es brauche die steuerlichen Anreize für die Immobilienwirtschaft, wie sie im Wachstumschancengesetz vorgesehen sind“, so Mattner.

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  21. Februar 2024