Immobilienpreise weiter im Aufwärtstrend

Während die Wohnungsmieten zum Teil nur noch moderat wachsen, legten die Preise für Wohneigentum im dritten Quartal 2017 gegenüber dem Vorjahr noch einmal zu: Der vdp-Immobilienpreisindex für Mehrfamilienhäuser stieg um 9,2 Prozent, für selbst genutztes Wohneigentum um 6,1 Prozent. Das stärkste Plus verzeichneten Büroimmobilien (9,5 Prozent). Moderater entwickelten sich nur die Preise für Einzelhandelsimmobilien mit einem Plus von 2,5 Prozent.

„Der starke Preisauftrieb bei Mehrfamilienhäuser und Büroimmobilien ist vor allem Zeichen einer ungebrochen hohen Investmentnachfrage“, sagt Jens Tolckmitt, Hauptgeschäftsführer des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken (vdp). Die von den Käufern derzeit akzeptierten niedrigen Anfangsrenditen seien dem mangelnden Angebot geschuldet.

„Investoren erwarteten trotz des bereits hohen Preisniveaus offenbar weiter steigende Preise und Mieten“, so Tolckmitt.

Hohe Überschussnachfrage bei Wohneigentum

Dass der Index für selbst genutztes Wohneigentum mit 6,1 Prozent das Wachstum der Verbraucherpreise übersteigt, zeigt dem vdp zufolge eine unverändert hohe Überschussnachfrage nach Eigenheimen und Eigentumswohnungen in Deutschland an – und das trotz der teilweise sehr hohen Kaufpreise. Die Preise für Eigentumswohnungen sind im Jahresvergleich noch einmal um 7,4 Prozent und die für Eigenheime um 5,6 Prozent gestiegen.

Die hohen Kapitalwerte für Mehrfamilienhäuser im dritten Quartal erklären sich dem Verband zufolge zu etwa einem Drittel aus höheren Mieten und zu zwei Dritteln aus gesunkenen Liegenschaftszinsen. Käufer von Mehrfamilienhäusern akzeptieren anfänglich geringe Renditen. Zum einen, weil es an Anlagealternativen fehlt, zum anderen, weil die Käufer immer noch Wertgewinne erwarten.

Bereits im zweiten Quartal hatten Investoren Mehrfamilienhäuser bevorzugt: Sie wiesen mit einem Plus von 6,7 Prozent die höchste Steigerungsrate unter den Wohnimmobilien auf. Getoppt wurde das nur von Büros: diese verteuerten sich im zweiten Quartal um 7,5 Prozent.

Anziehende Mieten und fallende Liegenschaftszinsen auch bei Gewerbeimmobilien

Diese Prozesse treiben laut vdp auch die Entwicklung der Kapitalwerte für Gewerbeimmobilien insgesamt, die im Vorjahresvergleich um 7,2 Prozent stiegen.

Anziehende Mieten bei Büroimmobilien (plus 3,2 Prozent) plus fallende Liegenschaftszinsen (minus 5,8 Prozent) seien auch hier der Grund, dass die Kapitalwerte für Büroliegenschaften im dritten Quartal 2017 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 9,5 Prozent gewachsen seien. Ein Anstieg der Büromieten sei logische Folge deutlich zurückgehender Leerstände, der geringen Neubautätigkeit und des Wirtschaftswachstums, das die Zahl der Arbeitsplätze steigen lasse.

Quelle: haufe.de

  14. November 2017